Der jüdische Friedhof am Eichelberg

Führung auf dem jüdischen Friedhof am Eichelberg

24. Oktober 2023. Im Rahmen des städtischen Gedenkens an den 85. Jahrestag der Zerstörung der Synagoge. Teilnahme kostenfrei, Anmeldung erforderlich. Am Sonntag, 12. November um 14 Uhr bietet der Heimatverein Untergrombach im Rahmen des städtischen Gedenkens an den 85. Jahrestag der Zerstörung der Synagoge eine Führung auf dem Friedhof. Die Veranstaltung ist kostenfrei, eine Anmeldung erforderlich. Bei Dauerregen muss die Führung entfallen.

Anmeldung: Stadt Bruchsal, Hauptamt, Abteilung Kultur, Telefon 07251 79531 oder 79380, E-Mail: kultur@bruchsal.de

Die letzte noch erhaltene Säule der 1938 zerstörten Bruchsaler Synagoge ist heute Teil der 

Gedenkstätte: Der israelitische Friedhof auf dem Eichelberg ist ein bedeutendes Kulturdenkmal. Mitten im Dreißigjährigen Krieg angelegt, umfasst er heute nach mehreren Ausbaustufen eine Ausdehnung von rund zwei Hektar. Den schlimmsten Einschnitt erlebte der Friedhof während der NS-Diktatur, als viele Gräber geschändet und ihrer Steine beraubt wurden. Am Sonntag, 12. November um 14 Uhr bietet der Heimatverein Untergrombach im Rahmen des städtischen Gedenkens an den 85. Jahrestag der Zerstörung der Synagoge eine Führung auf dem Friedhof. Männer müssen dabei eine Kopfbedeckung tragen, allgemein wird um angemessene Kleidung für den Besuch gebeten. Die Veranstaltung ist kostenfrei, eine Anmeldung erforderlich. Bei Dauerregen muss die Führung entfallen.

Anmerkung Dieter Müller: Wer die Führung am 3. September 2023 anlässlich des Europäischen Tages der jüdischen Kultur verpasst hat (Fotos DM weiter unten), sollte unbedingt diese Gelegenheit nutzen! 

 

 

Europäischer Tag der jüdischen Kultur

Vorbemerkung: Stadt Bruchsal und Heimatverein Untergrombach laden ein

3. September 2023. Im Vorfeld wurden die Bürgerinnen und Bürger in der Presse ausführlich informiert. Und deshalb traf man sich auf dem Friedhof am Eichelberg, um weitere Informationen zur Geschichte des jüdischen Friedhofs zu bekommen. Dem Heimatverein Untergrombach und seinen ehrenamtlichen Mitgliedern gebührt Dank und Anerkennung für eine kulturell und historisch wertvolle Veranstaltung! -DM

 

Die Pressemeldung vorab

Europäischer Tag der jüdischen Kultur am 3. September

Israelitischer Friedhof auf dem Bruchsaler Eichelberg bedeutendes Kulturdenkmal

Bruchsal (PM) | Bereits zum 25. Mal findet am Sonntag, 3. September, der Europäische Tag der jüdischen Kultur statt, der in fast 30 europäischen Ländern veranstaltet wird. Seit 2004 beteiligt sich auch die Stadt Bruchsal daran und stellt dabei den eindrucksvollen jüdischen Friedhof auf dem Eichelberg in den Mittelpunkt. Dieser wurde mitten im Dreißigjährigen Krieg angelegt, umfasst heute nach mehreren Ausbaustufen eine Ausdehnung von rund zwei Hektar und besitzt als bedeutendes Kulturdenkmal regionale Bekanntheit. Den schlimmsten Einschnitt erlebte der Friedhof während der NS-Diktatur, als viele Gräber

geschändet und ihrer Steine beraubt wurden. Nicht zuletzt durch die Bemühungen der Stadt Bruchsal ist jedoch längst wieder ein würdiger Zustand hergestellt. Zu der Anlage zählt auch eine Gedenkstätte, in die eine Säule der vor 85 Jahren – während der Pogromnacht vom November 1938 – zerstörten Bruchsaler Synagoge integriert wurde.

Am 3. September besteht von 13.30 bis 17.30 Uhr die Möglichkeit zur Besichtigung des Friedhofes. Mitglieder des Heimatvereins Untergrombach informieren an verschiedenen Stationen über die historische und rituelle Bedeutung der Anlage. Die Veranstaltung ist kostenfrei. Männer müssen auf dem Friedhof eine Kopfbedeckung tragen, allgemein wird um angemessene Kleidung für den Besuch gebeten. Mit dem Auto erfolgt die Anfahrt zum jüdischen Friedhof auf dem Eichelberg von der Bundesstraße 3 zwischen Untergrombach und Bruchsal über die Zufahrtsstraße zur General-Dr.-Speidel-Kaserne. Hinweisschilder

werden aufgestellt und markieren den Weg.

 

 

Fotos vom jüdischen Friedhof (c) Dieter Müller

Gedenkstätte auf dem jüdischen Friedhof auf dem Eichelberg

An dieser Stelle hat das untergegangene Taharahaus gestanden. Die Säule, ursprünglich aus der 1938 von den Nazis vernichteten Synagoge, fand man in einem Privathaus... Klicken sie auf ein Foto und dann oben rechts auf das Dreieck, um die Show zu starten.

 

Mein Rückblick

4. September 2023. Die Veranstaltung des Heimatvereins Untergrombach anlässlich des Europäischen Tags der Jüdischen Kultur hat eine lange Tradition. Auch diesmal gab es wieder Fakten, die vielen Menschen noch nicht bekannt waren. Der jüdische Friedhof am Eichelberg ist in der Tat einer der ältesten Deutschlands: Gründung während des Dreißigjährigen Krieges im Jahr 1632. Die 20 jüdischen Gemeinden aus der Region finanzierten damals das zunächst nur 30 Ar große Gelände, das sie vom Bistum Speyer für sehr viel Geld erwarben. Später wuchs er auf die stattliche Größe von 1,6 Hektar an. Nachdem zuvor nur eine Bestattung auf dem Wormser Friedhof "Heiliger Sand" möglich war, ließ sich nun das Gebot, die Toten möglichst noch am Sterbetag zu bestatten, leichter erfüllen. Thomas Adam, im Hauptberuf Leiter der Kulturabteilung im Bruchsaler Rathaus, und seine ehrenamtlichen Kollegen vom Heimatverein gaben wertvolle Hintergrundinformationen, wie z.B. dass hier Menschen bis nach Pforzheim und Hagenau im Elsaß beigesetzt wurden. Das bedrückenden Schicksals der Grabsteine, ihre Zerstörung, ihre Schändung, ihr Fund in den Hohlwegen und ihre würdige Bestattung auf dem Friedhof wurde den Besuchern erklärt. Auch dass es auf dem Platz des Mahnmals (1995 errichtet von Walter Habdank) vor der Zerstörung eine Taharahalle gegeben hat, war eingen Besuchern nicht klar gewesen. - Mit meinen Fotos unterstütze ich gern die Bemühungen des Heimatvereins Untergrombach und der Stadt Bruchsal. Wir dürfen unsere oft schwierige deutsche Geschichte niemals vergessen!

                                                                                                                -Dieter Müller

 

Die BNN berichten ausführlich. Lesen!

 

4. September 2023. Nicole Jannarelli von der Bruchsaler Rundschau berichtet schon am Abend der Friedhofsbesichtigung im Internet ausführlich und sehr verständig über den Europäischen Tag der jüdischen Kultur. Sie bringt viele interessante Details und nennt auch die Namen der ehrenamtlichen Aktiven auf dem Friedhof. Lesenswert!

In ähnlicher Form ist die Meldung auch heute in der Printausgabe erschienen. An dieser Stelle werde ich die BNN einmal ganz grundsätzlich würdigen. Einen Großteil der veröffentlichten Artikel findet man frei zugänglich im Internet. Bei vielen deutschen Tageszeitungen ist dies absolut unüblich. Wenn man etwas lesen will, gelingt dies nur, wenn man ein Abo abschließt. 


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