20. Februar 2025. Es gibt einen KI-Chatbot aus Frankreich, den ich allen Internettern, die am Datenschutz interessiert sind, ans Herz legen möchte: Le Chat von Mistral. Er ist meiner Ansicht nach so gut wie ChatGPT, jedoch stammt er aus einem Land, in dem die DSGVO, die Datenschutzgrundverordnung gilt und Ihre persönlichen Daten respektiert werden.
Ich habe mit "Erzeugen von Bildern" ein fotorealistisches Katzenbild auf hellblauem Sofa generiert. Le Chat folgte meinen Anweisungen und zeichnete ein junges getigertes Kätzchen, das auf einem blauen Sofa sitzt. Und es streckte sogar kess die kleine Zunge heraus. Allerdings weigerte sich Le Chat, das Kätzchen schräg von vorn zu zeigen, aber mit dieser Bitte haben fast alle KI-Tools ihre Probleme. Bild (c) Dieter Müller
Le Chat von Mistral - die Europäer sind aufgewacht!
19. Februar 2025. Ein Wortspiel? Le Chat ist Französisch und heißt auf Deutsch die Katze, aber auch Englisch der Dialog. Gesprochen: Lö Scha, mit kurzem A. Die Franzosen haben mit deutscher Unterstützung aus dem Schwarzwald einen KI-Chatbot geschaffen, der in Teilbereichen sogar ChatGPT gleichkommt! Ich frage mich: Hat Europa doch nicht den Anschluss verloren? Frankreich prescht vor, Deutschland zockelt hinterher. Es gibt viele Gründe, die Katze mal auszuprobieren!
Ich stellte meine Standardfrage zu einem wichtigen historischen Thema, der Bedeutung des Zeitalters der Aufklärung in Frankreich und in Deutschland. Ich verwandte auf meine Frage einige
Aufmerksamkeit und stellte den Kontext her. Ich stellte einige Zusatzfragen und bekam gute Antworten.
Le Chat ist superschnell und benötigt für die Antworten wenig Zeit. Fehlerhafte Antworten stellte ich nicht fest. Das Deutsch war gepflegt und gut verständlich.
Nach meiner dritten Frage zum gleichen Thema schaltet Le Chat plötzlich um: "Melden Sie sich an oder registrieren Sie sich, um Chats zu speichern, Dateien zu
verwenden, Bilder zu erzeugen und vieles mehr." Daraufhin habe ich mich über mein Google-Konto angemeldet und bekam postwendend eine schlüssige Antwort zu meiner Zusatzfrage.
Fazit: Le Chat ist ein sehr guter KI-Chatbot, Schulnote 1 - vielleicht einen Tick besser als ChatGPT, ebenfalls Schulnote 1,
aber weniger herzlich/freundlich, was ich an ChatGPT so schätze. Perplexity (obwohl nicht ganz vergleichbar) bekommt Schulnote 2, und DeepSeek,
die Chnesen, Note 6 mit inhaltlich bescheuerten Antworten, voller Fehler!
Ich werde Le Chat - Free Plan - weiter beobachten und kann es aus heutiger Sicht empfehlen. Ich gehe davon aus, dass Le Chat die europäischen Datenschutzbestimmungen kennt und sie einhält. 2026 tritt in der EU eines der weltweit strengsten Gesetze zur KI-Regulierung in Kraft. Da Le Chat diese zwangsläufig einhalten wird, ist es dann ein Alleinstellungsmerkmal, das es über chinesische und amerikanische Konkurrenten heraushebt. Europäische User können sich dann zwar immer noch Autos bei dem Spinner Elon Musk kaufen (Made in Germany), aber besser die Hände von seiner Konkurrenzware Grok lassen.
Wem Datenschutz wichtig ist, kann sich eigentlich nur für Le Chat entscheiden!
Da wir bei der Diskussion über die verschiedenen KI-Chatbots aus den USA, aus China und Europa immer wieder die Frage der Rechtsstaatlichkeit und die Rechte der Bürger berühren, an dieser Stelle ein Exkurs über die Gesetzeslage in den verschiedenen Ländern.
Unterschiedliche Gesetze in den USA und der Europäischen Union
Die Gesetzeslage in den USA bezüglich der Herausgabe von Informationen durch Unternehmen an die Regierung ist komplex und umfasst mehrere Gesetze, darunter der Patriot Act, der Cloud Act und das Foreign Intelligence Surveillance Act (FISA). Der USA PATRIOT Act (Verabschiedung: Oktober 2001), als Reaktion auf die Terroranschläge vom 11. September 2001. Der Patriot Act erweiterte die Befugnisse der Strafverfolgungsbehörden zur Überwachung und Datensammlung, um terroristische Aktivitäten zu verhindern. Er ermöglicht es den Behörden, unter bestimmten Bedingungen auf persönliche Daten zuzugreifen, einschließlich solcher, die von Unternehmen gesammelt wurden. Der Patriot Act wurde vielfach angewendet, um Informationen im Zusammenhang mit Terrorismusermittlungen zu sammeln. Einige Teile des Gesetzes wurden später geändert oder verlängert, um den Schutz der Bürgerrechte zu verbessern.
In Deutschland und der Europäischen Union gibt es ebenfalls Gesetze und Vorschriften, die den Zugriff auf Daten durch Behörden regeln. Diese Gesetze sind darauf ausgelegt, die Privatsphäre der Bürger zu schützen, während gleichzeitig die Sicherheitsinteressen gewahrt werden. Im Vergleich zu den USA legt die EU einen stärkeren Fokus auf den Schutz der Privatsphäre und die Rechte der Bürger. Die Gesetze in der EU sind darauf ausgelegt, einen Ausgleich zwischen Sicherheitsinteressen und Datenschutz zu schaffen, wobei der Datenschutz in der Regel Vorrang hat. Die Anwendung dieser Gesetze ist oft streng reguliert und unterliegt der Kontrolle durch unabhängige Datenschutzbehörden.
Die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) Verabschiedung: Mai 2018 ist ein umfassendes Datenschutzgesetz, das den Schutz personenbezogener Daten innerhalb der EU regelt. Sie legt strenge Anforderungen an die Verarbeitung und Speicherung personenbezogener Daten fest und gibt den Bürgern mehr Kontrolle über ihre Daten. Unternehmen müssen sicherstellen, dass sie personenbezogene Daten nur mit der Zustimmung der Betroffenen oder aufgrund einer gesetzlichen Grundlage verarbeiten. Die DSGVO gilt auch für Unternehmen außerhalb der EU, die Daten von EU-Bürgern verarbeiten.
Das Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) ergänzt die DSGVO und regelt spezifische Aspekte des Datenschutzes in Deutschland. Es legt zusätzliche Anforderungen und Schutzmaßnahmen fest, die über die DSGVO hinausgehen. Das BDSG gilt für die Verarbeitung personenbezogener Daten durch öffentliche Stellen und nicht-öffentliche Stellen in Deutschland.
Wie ist das mit der Gewaltenteilung in Deutschland?
Die Gewaltenteilung ist ein grundlegendes Prinzip in der Demokratie, das die staatliche Macht auf drei Gewalten aufteilt: die Legislative (Gesetzgebung), die Exekutive (Regierung) und die Judikative (Rechtsprechung). Dieses Konzept wurde erstmals von John Locke und später von Montesquieu formuliert.
Legislative (Gesetzgebung): Diese Gewalt ist für die Erstellung und Änderung von Gesetzen verantwortlich. In Deutschland wird sie hauptsächlich durch den Bundestag und den Bundesrat ausgeübt.
Exekutive (Regierung): Diese Gewalt setzt die Gesetze um und führt die Verwaltung des Staates. In Deutschland besteht sie aus der Bundesregierung, angeführt vom Bundeskanzler.
Judikative (Rechtsprechung): Diese Gewalt ist für die Auslegung der Gesetze und die Rechtsprechung zuständig. In Deutschland umfasst sie unabhängige Gerichte, darunter das Bundesverfassungsgericht.
Die Gewaltenteilung schützt die Bürger vor Machtmissbrauch, stellt Rechtsstaatlichkeit sicher und fördert Transparenz. In Deutschland ist sie im Grundgesetz verankert. Historische Beispiele zeigen, dass ein Versagen der Gewaltenteilung zu Instabilität und Unterdrückung führen kann.